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Unterwegs

Inhalt

Allgemeines
Die Heuersdorfer Kirche zwischen Deutzen und Neukiritzsch auf dem weg nach Borna
Kirche Unterwegs

Unterwegs ist man immer - vom ersten bis zum letzten Atemzug.

So auch ich.

Da ich gern mit dem Fahrrad unterwegs bin, möchte ich hier einige Touren vorstellen, die ich selbst schon "erradelt" habe. Auch wenn unsere Gegend keine typische "Urlaubsgegend" ist, hat sie doch Ihre Reize. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, bei denen der Sinn einer Fahrradtour nur darin besteht, möglichst viele Kilometer in möglichst geringer Zeit zurückzulegen, oder möglichst viele Berge zu überwinden. Der Schwerpunkt liegt bei mir eher in der Entspannung und im Kennenlernen der Gegend, durch die man fährt.

Ich habe mich entschlossen, die Touren nach der "einfachen" Entfernung zu ordnen. Möchte also jemand diese Touren nachvollziehen, kann er/sie somit leicht entsprechend der eigenen Konstitution eine Route aussuchen.

Die Kilometerangaben habe ich von meinem Fahrradtacho übernommen und sie sind somit als Richtwerte zu verstehen.

Die Streckenführung versuche ich immer so zu wählen, dass ein leichtes Fahren möglich ist.


Und manchmal, eigentlich eher selten, kommt einem auf der Straße auch eine Kirche mit dem Ziel Borna entgegen, so wie mir am 28. Oktober 2007 zwischen Deutzen und Neukiritzsch.

aktualisiert 01. 02. 2009
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4 km - Mal eben kurz in den Wald - Die Parthequelle
Besucher an der Parthequelle
Die Parthequelle im Frühjahr

Straße und Waldweg; leichte Steigungen; diese Radtour ist im Winter nicht unbedingt zu empfehlen, da die Waldwege nicht geräumt werden. Das Wandern ist natürlich immer möglich.


Von Schönbach in Richtung GLASTEN fahren. Nach dem Ortsausgang geht es durch die Felder. Nachdem auf der rechten Seite die ersten Bäume kommen, fahren wir noch 420 m bis zu einer Kreuzung und dort links in den KALKWEG. Auf diesem Waldweg kommt nach 1,2 km eine 6-armige Kreuzung. Wir halten uns nach rechts vorn und sind nach 120 m an der PARTHEQUELLE. (Die Parthequelle ist auch gut zu Fuss vom Parkplatz an der B 176 zu erreichen.)


Das Schild an der Parthequelle
Das Schild an der Parthequelle

Dort finden wir ein Schild mit folgender Inschrift:


Parthequelle

Alter, seit dem 11. Jh. überlieferter Bachname (1021 - inter Pardam fluvius, 1168 - Drukkene Parde, 1156/1170 - Parde). Der bedeutend jüngere Name des Nebenflusses, Faule Parthe, weist auf die durch ihn bedingte Sumpflandschaft hin. Erst nach dem Zusammenfluß von Gossenbach und Lahmbach (Lahnbach) bei Glasten führt der Bach den Namen Parthe. Die eigentliche Quelle ist im Glastener Wald. Die heutige Parthenquelle hieß in alter Zeit Gossenborn, benannt nach dem im 15./16. Jh. Gossa genannten Waldbezirk, in dem sie liegt.

Das Einzugsgebiet umfaßt 376 km². Die Quelle (ein Quellfächer von mehr als 10 Rinnsalen) liegt 5,25 km östlich des Bhf. Bad Lausick im Forst Glasten.

Flußlänge 56,7 km, davon im Kreis Grimma 26,2 km.

Die Parthe mündet NW des Rosenthalhügels in die Weiße Elster (vor 1952 mündete sie im Zoologischen Garten in die Pleiße).

Die Parthenquelle als Kampfstätte der Arbeiterklasse:

Die Mai-Demonstrationen der Arbeiterschaft und der Arbeitersportler aus Colditz wurden im Quellgebiet der Parthe abgehalten.

Dieser Meetingplatz wurde nachweislich seit 1920 benutzt.

Nachtrag vom Februar 2010: Das Schild ist nicht mehr vorhanden. Ich weiß nicht, ob es renoviert werden soll, oder ob der Inhalt bei "Jemand" aus der Neuzeit Missfallen erregt hat und es weg "musste". Die Zeit wird es uns zeigen.


Die Parthequelle ist ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt aus der Umgegend. Auch und insbesondere ist sie ein guter Pausenplatz für die vielen Pilzsucher im Colditzer Forst. Selbst aus Bad Lausick wandern gern Kurgäste hierher. Der Colditzer Forst wird zwar von der Bundesstraße 176 durchzogen, aber geländebedingt hört man im Wald nichts mehr davon. Er ist insgesamt sehr pilzreich und dies wird in der entsprechenden Jahreszeit auch von vielen Pilzkennern genutzt. Ab und an gibt es auch Damwild zu sehen.

Das Wasser aus der "gefassten" Quelle schmeckt recht komisch, aber was daneben vorbeiläuft hat einen guten Geschmack. Man kann es bedenkenlos trinken, da dies der Überlauf des Quelleinzugsgebietes ist.

aktualisiert 20. 04. 2009
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37 km - Vineta - Das schwimmende Kunstwerk im Störmthaler See
Wetterfahne von Vineta
Wetterfahne von Vineta

Viel Straße und etwas Feldwege und 1 km Schotterpiste; Steigungen im ehemaligen Kohlegelände; die Route wird sich naturgemäss ändern, da die Kohlenachfolgelandschaften dies ständig auch tun (zum Positiven).


Schönbach - Glasten - Kleinbardau - Bernbruch - Großbuch - Otterwisch - Rohrbach - Oelzschau - Störmthaler See - vorbei an Störmthal - vorbei an Güldengossa - die A 38 überqueren - vor Auenhain links den Berg runterfahren - nach links abbiegen und die A 38 unterqueren - westlich des Störmthaler Sees auf einer Schotterpiste Richtung SO und S fahren - Vineta ist links zu sehen und zu erreichen.


Vineta von Ferne
Vineta von Ferne

Vineta - der Sage nach eine versunkene Stadt in der Ostsee.

Für die ehemaligen Kohlegebiete im Süden von Leipzig steht dieser Name stellvertretend für die vielen Orte, die mit der Kohleförderung von der Landkarte verschwunden sind. Diese Kohleförderung war aber keine "Idee" der DDR, sondern wurde schon Jahrzehnte zuvor begonnen. Egal in welcher Zeit, für die Betroffenen war es ein Totoalverlust der Heimat.
Die "Vertriebenen" aus dem 2. Weltkrieg können ihre Heimat besuchen, auch wenn sie vielleicht über die Jahre hinweg etwas anders aussieht. Für die Betroffenen aus den Kohlegebieten wird dies nie mehr möglich sein, denn Orte die weg sind, die sind "einfach" weg - gelöscht. Nichts erinnert mehr an Heimat (ausser vielleicht ein paar alte Bilder oder die Erinnerung im Kopf), da auch die ganze Umgegend weg ist. Das stelle ich mir sehr schlimm vor, wenn man nicht an den Ort seiner Kindheit zurück kann. Nicht weil Grenzen dies verhindern, sondern weil der Ort NICHT MEHR existiert.


Fährt man von Oelzschau Richtung Störmthal, kommt man nach dem Wald auf die Strasse nach Dreiskau-Muckern. Überquert man diese, kommt man linker Hand zum Störmthaler See. Er wird zur Zeit noch geflutet, d.h. sein Wasserspiegel steigt noch. Am ersten Aussichtspunkt sieht man linkerhand das neue Kraftwerk von Lippendorf mit seinen zwei Blöcken. Weiter rechts ist die Deponie Cröbern zu erkennen. Dazwischen sieht man unten am Ufer ganz klein Vineta. Von diesem Aussichtspunkt kann man auf geteertem Weg, vorbei am Aussichtspunkt Störmthal bis Auenhain an der Ostküste des Sees fahren.




Vineta im August 2010
Vineta im August 2010

Dieses Foto wird bald historisch sein, dann ist Vineta nur übers Wasser zu erreichen


Für die geistige Mutter von Vineta, Ute Hartwig-Schulz aus Prösitz, steht der Name für ein Kunstwerk mit dem Antlitz einer Kirche.

Es ist ein Kunstprojekt in Erinnerung an die vielen verschwundenen Orte. Man könnte sagen, die Orte sind in dem See "versunken". Der Turm von Vineta wurde der Turmspitze der ehemaligen Magdeborner Kirche nachgebildet. Die angedeuteten Dächer vermitteln den Eindruck, als wenn nur noch ein Stück einer Kirche aus dem See ragt. Vineta hat eine Grundfläche von ca. 8 x 10 Metern, 15 Meter Höhe und ist auf einen größeren Ponton montiert, so dass es schwimmfähig ist. Unterhalb des Turmes befindet sich ein größerer Raum und unter den Dachschrägen die Technik. Denn Vineta soll die Umwelt nicht mehr belasten.
Nun ist Vineta äusserlich fertig und wird eines Tages auf dem Störmthaler See schwimmen. Die Landeskirche zeigte bisher wenig Interesse. Nun, nachdem Vineta Gestalt angenommen hat, möchte auch die Landeskirche Vineta auch für Ihre Zwecke nutzen (ein Schelm, wer Böses dabei denkt).


Nachtrag Anfang Dezember 2010: Ende November 2010 wurde Vineta an seinen endgültigen Platz (Latitude : 51.233 Longitude : 12.450 - dort, wo die Magdeborner Kirche gestanden hat) "geschwommen" und mit 4 Stahlketten im Grund verankert. Betreiber soll das Krystallpalast Variete Leipzig werden und die Eröffnung ist für Frühjahr 2011 geplant.


Die ganze Problematik der Kohle hat natürlich auch einen gewissen Reiz. Besonders für einen wie mich, der aus dem Thüringischem kommt. Mich zieht es aber immer wieder dorthin, weil es jedes Jahr Neues zu entdecken gibt. Auch kann ich mir gut vorstellen, dass das ganze ehemalige Kohlengebiet ein schönes Erholungsgebiet südlich von Leipzig wird. Wenn auch noch Jahrzehnte darüber hinweg gehen werden. Wichtig ist, dass der Mensch der Natur, die er Jahrzehnte lang ihrer Schätze beraubt hat, die Chance gibt, sich zu erholen. Es gilt immer noch: Die Natur braucht den Menschen nicht, aber der Mensch die Natur.


erstellt August 2010
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